Unsere Geschichte

Geschichte Freiwillige Feuerwehr Stetten

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Stetten erfolgte am 1. September 1877 als eine der ältesten Feuerwehren im Bezirk Korneuburg. Zum 50jährigen Bestandsjubiläum wurde 1927 eine Fahne geweiht. 

Durch die Kriegswirren kam fast die gesamte Ausrüstung der Feuerwehr abhanden, bis dahin war die Freiwillige Feuerwehr Stetten eine der best ausgerüsteten Feuerwehren unserer Gegend. 

Der Neubeginn war daher sehr schwierig und erst 1948 konnte ein Tragkraftspritzenanhänger erworben werden. 

Zum 100 jährigen Jubiläum konnte ein Kleinlöschfahrzeug angekauft werden. Außerdem fanden der Abschnitts-feuerwehrtag und die Abschnittsfeuerwehrleistungsbewerbe in Stetten statt. 

Im Zuge des Jubiläumsjahres "800 Jahre Stetten" wurde das neue Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben.

1990 Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges 2000. 

1993 erfolgte der Anschluss an die Bezirksalarmierung. Von nun an kann die Feuerwehr Stetten über die Notrufnummer 122 alarmiert werden.

1998 wurde ein weiteres Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung seiner Bestimmung bei der Freiwillige Feuerwehr Stetten übergeben.

Unsere Geschichte begann bereits im Jahr 1685

Auszug aus dem Banntaiding* von 1685

 Feuerstätten

 Alle Feuerstätten sollen jährlich dreimal, oder so oft es die Not erfordert, durch den Richter und seine geschworene Beistände besichtigt werden. Wird eine in solchem Zustande getroffen, daß Brandunglück entstehen könnte, so soll sie binnen acht Tagen genügend gebessert und gerichtet werden. Geschieht es nicht, so sollen Richter und Beistände diese Feuerstätte einreißen und den Besitzer zu einer Strafe von 6 Groschen Pfennige verurteilen.

Feuersbrunst

 Bei wem Feuer entsteht, das alsbald durch das Dach hinaus brennt, dem ist von der Herrschaft zur Buße ein Pfund Pfennige abzuverlangen. Es soll auch derselbe nicht davonlaufen, sondern schreien und um Hilfe rufen; dann soll ein jeder zulaufen und retten helfen, soviel er vermag. Wenn einer, den er um Hilfe anruft, nicht helfen will, so ist derselbe mit 72 Pfennig zu strafen. Wer während des Brandes Zank anfangen und alte Feindschaft rächen wollte, der soll deshalb an Leib und Gut bestraft werden, als ob er selbst den Brand verursacht hätte. Es soll jeder dabei Freiung** haben. Wer während des Brandes stiehlt, soll ohne Gnade bestraft werden. Ein vorsätzlicher Brandstifter, der auf frischer Tat erwischt und überwiesen wird, ist des Todes schuldig; sein Gut verfällt der Herrschaft.
 
 * Bann = Rechtsbereich, Taiding = Tagung (Banntaiding = Tagung über Dorfrechte)
** Schutz der Person Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

Der Nachtwächter

Der Stundrufer Mayr Caspar wird mit 12.01.1723 in den Aufzeichnungen der Pfarre genannt.

In den Pfarraufzeichnungen wird 1760 ein Riedl Sebästiän mit dem Beruf eines Nachtwächters genannt.

Der Gemeindewächter Ferdinand Liebhart starb am 14.06.1858.
 
 Die Gemeindevertretung beschloss am 9. Dezember 1876 einen "Nacht-Feuer-Wächter" aufzunehmen, der von 21 bis 3 Uhr jede Stunde einen Rundgang durch das Dorf
zu machen hatte.
 
In der Heimatchronik von Matthias Wenzl kann man folgendes lesen:
 Eine eigenartige Rolle spielte der Nachtwächter. Während er jetzt bei seinen Rundgängen nichts Auffallendes an sich hat, machte sich in früheren Jahrhunderten sein Amtscharakter deutlich geltend. Noch im Jahre 1878 gab es einen Nachtwächter der mit einer Hellebarde ausgerüstet war und mit einer "Bülln", einem Horn, die Stunde blies. Vor Mitternacht stieß er beim Stundenwechsel viermal ins Horn, nach Mitternacht gab er bei jedem Gange des öfteren so viele "Stoß", als die Uhr Stunden zeigte. Außerdem rief er um 9 Uhr Abends:

Meine Herrn, loßt's eng sogn,
 Da Homa hot neini gschlogn,
 Schirt euch Feuer und Licht,
 Das eng koan Unglick gschicht!

Übrigens: Diese Hellebarde wurde im Jahr 2001 auf dem Dachboden des alten Zeughauses wiederentdeckt und befindet sich jetzt im Feuerwehrhaus Stetten!

Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

Vor der Gründung
 
Im September des Jahres 1657 "ist ungefähr um Mitternacht in des Lorenz Kurtzen Haus allhier zu Stöttn ein Feuerersbrunst entstanden und inner wenig Stund 36 Häuser verbrunnen". Das Feuer hatte schrecklich gewütet; auch die nicht verbrannten Häuser des Ortes, der damals aus "einigen 50 Häusern" bestand, waren übel zugerichtet, kurz, der ganze Ort sah "greulich ruiniert" aus.
(Aus der "Matricula triplex" des Stettner Pfarrarchivs)
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl.

Da entstand im Jahre 1662 eine fürchterliche Feuersbrunst, wodurch er selbst, wie er schreibt, ganz "ruiniert und verdorben" wurde. Auch der Kirche (Udalrich und Barbara geweiht) blieben außer einigen Kelchen nur die schlechtesten Paramente übrig, weil die besten Sachen im Pfarrhofe "verbrannt und zu Grunde gerichtet wurden".
(Von Pfarrer Bernhard Wenceslaus Plachn)
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

Des Feuers entfesselte Macht wütete verheerend im Jahre 1828. "Der Brand, der am 28. März abends um 5 Uhr im Hause Nr. 76 (heute Wienerstrasse 1) entstand und durch heftigen Wind genährt wurde, griff so schnell um sich, daß in der Zeit von einer halben Stunde 11 Häuser, 11 Scheunen und 15 Preßhäuser in vollen Flammen standen. Durch die löbliche Feuer-Assekuranz entschädigt und unterstützt, erholte sich der Ort wieder nach einem kurzen Zeitraume".
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

Am 7. Oktober 1831 nachts um 2 Uhr brach es im Hause Nr. 52 (heute Hauptstrasse 38) aus und legte 9 Häuser und 2 Scheunen in Asche (Nr. 49-58, heute Hauptstrasse 28-44). Zwei Häuser mussten niedergerissen werden. Damit noch nicht genug. Der größte Schreckenstag kam mit dem 25. Oktober. Mittags um 11 Uhr entstand im Hause Nr. 15 (heute Hauptstrasse 15) Feuer, das binnen 2 Stunden auf der einen Seite 15 (Nr. 13-28) auf der anderen 9 (Nr. 38-48), also im ganzen 24 Häuser verzehrte. Nr. 11 (heute Hauptstrasse 19) wurde niedergerissen, ebenso geschah es mit 6 Scheunen. "Fürwahr ein Greuel der Verwüstung!"
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

1837 fielen, in der Nacht vom 17. auf den 18. August, einer Feuersbrunst 9 Häuser zum Opfer, die Nummern 60 bis 68 (heute Hauptstrasse 22-36).
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

1838 brannte es mehrmals in Stetten. Kleinere Brände konnten schnell gelöscht werden.
Am 3. August jedoch um 22.30 Uhr brach in der Scheune des Hauses 59 (heute Hauptstrasse 24) ein Brand aus, der in 3 Stunden weitere 4 Scheunen mit der bereits eingebrachten Ernte vernichtete. Am 08. August brannte die Scheune des Hauses 32 (heute Hauptstrasse 65) samt der eingebrachten Ernte ab.

Eine Tragfeuerspritze wurde 1845 um 100 Gulden gekauft.

1848 war die Gemeinde selbständig geworden

Die Gemeinde kaufte 1852 für den Jagdpachtschilling eine Feuerspritze und errichtete unterhalb der Johanneskapelle das erste Feuer-Requisitenzimmer.

Sonntag, den 9. März 1862, als den in der Kirche andächtig Versammelten das Wort Gottes vorgelesen wurde, erscholl plötzlich der Ruf: "Feuer, Feuer!" Alle stürzten hinaus und sahen lichterloh die Scheune Nummer 68 brennen. Es gelang mit Hilfe der Feuerspritze, die daneben stehende, glühend heiße Scheune zu retten und den Schaden auf das eine Objekt zu beschränken. Am 26. April brannte die Scheune Nummer 79 ab.
Quelle: Heimatbuch Stetten 1923, Matthias Wenzl

Am 20. April 1868 brach im Haus 14 (heute Hauptstrasse 27) aus unbekannter Ursache ein Feuer aus und legte innerhalb einer Stunde 11 Häuser und ebenso viele Scheunen in Schutt und Asche.

Nachtwächter

Die Gründung

Am 1. September 1877 wurde der Feuerwehrverein durch 13 Männer gegründet. 
 Hauptmann wurde der erst 32 jährige Wirtschaftsbesitzer und Bürgermeister Leopold Bauer, welcher jedoch bald von Josef Liebhart abgelöst wurde. Erwähnenswert ist, dass von neun Männern der Gemeindevertretung sechs Gründungsmitglieder des Feuerwehrvereins wurden. Dies führte jedoch nicht zu einer guten Beziehung zwischen Gemeindevertretung und Feuerwehrverein. Bei der Gründung des Bezirksfeuerwehrverbandes 1879 in Korneuburg trat die Feuerwehr Stetten diesem bei.

Gründung bis zur Jahrhundertwende


Die ersten beiden Neu-Mitglieder seit der Gründung wurden 1883 aufgenommen. Es handelte sich dabei um den Taglöhner Anton Frank und den Schulleiter Anton Stoff. 1883 kam es wegen der Anschaffung einer neuen Feuerspritze zu großen Spannungen innerhalb des Gemeinderates. Die Sitzungsprotokolle der Gemeinde vom 28. Jänner, 26. März und 20. Mai geben davon Zeugnis. Während in der ersten Sitzung der vierte Gegenstand (Anschaffung einer neuen Feuerspritze) "in suspenso" bleibt, zeigt sich im März "keine rechte Lust zur Anschaffung einer neuen Feuerspritze". In der Sitzung vom 20. Mai wollen "die Herren Ausschußmitglieder über diesen Punkt nicht abstimmen".
 Erst durch ein Schreiben der kk Bezirkshauptmannschaft Korneuburg vom 4. Juni 1883 wurden die Gemeindevertreter gezwungen über diesen Punkt abzustimmen. 
 Das Protokoll vom 17. Juni gibt Aufschluss über das Ergebnis: 8:2 Stimmen zugunsten der Anschaffung. Durch dieses Ergebnis der Abstimmung dürfte Bgm. Leopold Bauer seine Führungsposition verloren haben. 


1884 folgte Josef Liebhart als Feuerwehrkommandant und Leopold Bauer in das Amt des Bürgermeisters.

Die alte Feuerspritze, die der Gemeinde und dem Feuerwehrverein so viele Schwierigkeiten bereitete, wurde an die Gemeinde "Minigstal" um 210 Gulden verkauft.

Am 3. September 1885 legte ein 16jähriges Mädchen, das bei Franz Weiskirchner als Dienstbote lebte, aus Rache Feuer. 6 Häuser und 4 Scheunen brannten ab.
 

1897 beim Empfang des neuen Pfarrers H. H. Leopold Kinninger haben sich beim Ortseingang der Bürgermeister, die Gemeindevertretung, Schulkinder, Veteranen und die Feuerwehr versammelt.

Jahrhundertwende bis zum 50-Jahr-Jubiläum

Vom Jubiläumsjahr 1902 sind uns keine Feierlichkeiten bekannt. Der Mitgliederstand betrug zu diesem Zeitpunkt 17 Mann. Am 11. Juni forderte die Feuerwehr Korneuburg über die Feuerwehrleitung, welche von Korneuburg über Stetten nach Seebarn ging, Hilfe an, als in Korneuburg auf dem Hauptplatz, in der Stockerauerstraße, Laaerstraße und Lebzelterstraße ein Großbrand wütete.

Nach der Renovierung nahm auch die Feuerwehr bei der Einweihung der Kirche am 11. September 1904 teil. Am 26. November bei der Eröffnung der Landesbahn war die Feuerwehr ebenfalls ausgerückt.

Eine Feuerbespannung, die nur für zweispännige Fuhrwerksbesitzer galt wurde 1909 eingeführt.

Bei der Visitation der Pfarre am 17. und 18. Juni 1910 durch Erzbischof Dr. Franz Nagl rückte die Feuerwehr in Uniform aus.

Eduard Keller folgte 1912 Josef Liebhart als Kommandant der Feuerwehr.

Unterhalb der Johanneskapelle wurde 1913 ein Feuerwehrhaus gebaut, welches bis 1987, also beinahe 75 Jahre unser Heim war. Es enthielt eine Feuerspritze und einen Hydrophor. 

Die Feuerbespannung wurde 1920 auf Pferdebesitzer mit nur einem Pferd ausgedehnt.

Im Jahr 1921 verzeichnete man 11 Neuzugänge. Am 27. Juli brannte die Scheune des Hauses Nr. 74 (heute Seebarnerstrasse 4) und die Scheune des Hauses 73 (heute Seebarnerstrasse 6) um ½3 Uhr nachts völlig ab, obwohl 7 Feuerspritzen eingesetzt waren.
Alarmiert wurde damals mit der Totenglocke.

Wegen der politischen Unruhen wurde in der Gemeinderatssitzung vom 16. Juli 1922 beschlossen, dass bereits am nächsten Tag eine Feuerwache Dienst zu versehen hatte. Jeder Gutsbesitzer war verpflichtet, einen Posten zwischen 21 und 3 Uhr zu stellen. Im Gemeinderatsprotokoll kann man lesen: "Diejenigen, welche sich weigern, eine Person der Wache beizustellen, werden gemäß der Feuerpolizeiordnung von 2000 bis 5000 Kr. bestraft." Dieser Beschluss wurde vom Gemeinderat bis 1925 jährlich wiederholt.
Mit 52 Mitgliedern erreichte man die höchste Mannschaftsstärke 
seit bestehen der Feuerwehr.

Im Stettner Heimatbuch aus dem Jahr 1923 von Rudolf Matthias Wenzl ist zu lesen:
"Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus männlichen, über 18 Jahre alten Einwohnern des Ortes, und teilt sich in vier Abteilungen oder Rotten, nämlich: die Steiger zum unmittelbaren Angriff auf das Feuer, zur Rettung von Personen und Wertgegenständen; die Spritzmannschaft zur Handhabung der Spritzen; die Wassermannschaft zur Beschaffung des Wassers, die Schutzmannschaft zum Schutze der etwa geretteten Gegenstände und zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Die beiläufig 40 Mitglieder halten unter Leitung ihres Hauptmannes viermal im Jahre Übungen zur Erlangung der nötigen Dienstausbildung. Der Dienst ist unentgeltlich. Die Kasse ist aus freiwilligen Beiträgen gebildet. Der Gemeinderat übt das Aufsichtsrecht über die Feuerwehr. Deren Dienstleistung geschieht in Ausübung eines ihr von der Gemeinde eingeräumten Befugnis. Traditionell ist die Abhaltung eines "Feuerwehrballes" in jedem Jahr und die Feier des Feuerpatrons Florian."

Leopold Weiskirchner löste Eduard Keller als Kommandant ab. Später wurde er auch Bezirksfeuerwehrkommandant des Bezirkes Korneuburg.

Standesbuch - Feuerwehrverein

Eduard Keller Feuerwehrkommandant von 1912 - 1925

Zeughaus erbaut 1913

Leopold Weiskirchner 
Feuerwehr-kommandant von 1925 - 1942
 Bezirksfeuerwehrkommandant

50 Jahr Jubiläum
 

Am 28. August 1927 erfolgte die Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr anläßlich des 50jährigen Gründungsfestes, zugleich war der Bezirksfeuerwehrtag.
Verlauf: Frühmesse mit Teilnahme der Feuerwehr, Kranzniederlegung vor dem Heldendenkmal, nach 8 Uhr mit Musik Empfang der Vereine bei den Triumphbogen an den Ortseingängen, Versammlung, um 13 Uhr Löschübung, dann Abholen der Geistlichkeit, Fahnenweihe durch Geistlichen Rat Laurenz Ebner. Ansprachen: Pfarrer Ebner, Bürgermeister Kottek von Korneuburg, Hofrat Güttenberger, Bezirkshauptmann Stögermayer, der Pfarrer von Frauendorf und Dorfpfarrer Haberler; sodann Defillierung vor der Fahne und Abmarsch. Als Patinen fungierten Franziska Pfaffl und Anna Molzer.
Quelle: Heimatbuch Matthias Wenzl

In den Dreißigern

 
Am 7. April 1932 brach auf der Brennheide ein Waldbrand aus, dem die Stettner Feuerwehr trotz heftigen Windes Herr werden konnte. Etwa 15 Joch fielen dem Brand zum Opfer.

Am 30. Dezember 1933 wurde vom Gemeinderat einstimmig der Ankauf einer Motorspritze zum Preis von 500,- Schilling beschlossen.

Bei herrlichstem Wetter wurde am 26. August 1934 die Motorspritze geweiht. Die Feierlichkeiten fanden auf dem Hauptplatz (heute: Kriegerdenkmal) statt.

Während des Krieges
 

Am 1. April 1939 zählte man mit 42 aktiven Feuerwehrmännern noch zu einer der wehrkräftigsten Feuerwehren Niederösterreichs.

Als Alois Kurz 1942 von der Kriegsbehörde zum Obertruppenführer bestellt wurde, verzeichnete man noch 35 Aktive, 16 Mann jedoch waren davon eingerückt.

Im März 1944 wurden die "Unabkömmlich-Gestellten" zur Feuerwehr und zum Luftschutz eingeteilt. Mit Mitgliedern der Altersabteilung eilte man am 26. Juni zur Raffinerie nach Korneuburg und am 8. Juli zum großen Lagerhaus in Korneuburg, welche durch Bombenabwürfe der Alliierten zerstört wurden.

Als am Ende des Krieges der Kampf in und um Stetten tobte mussten die Freiwilligen Helfer trotz Artilleriebeschusses durch einen russischen Laufgraben, der durch den Donaugraben nach Tresdorf führte, das einen dreiwöchigen Stellungskrieg erlebte, zum Einsatz eilen. Durch Bomben wurden am 20. März 1945 in Korneuburg 106 Häuser, darunter auch das Krankenhaus, völlig zerstört. Auch hier leisteten die Männer der FF Stetten Hilfe. Am 15. April marschierten die russischen Streitkräfte im Ort ein, während sie die flüchtende Deutsche Wehrmacht vom Rohrwald aus unter Beschuss nahm. An Verlusten zählte man: 17 Zivilisten, 30 Deutsche und 80 Russen. Die russischen Soldaten zertrümmerten das Tor des Zeughauses und warfen alles was sie nicht brauchen konnten auf die Straße. Die Motorspritze nahmen sie als Beutegut mit. Über deren Verbleib ist der Feuerwehr Stetten leider nichts bekannt. Ebenso sind die Protokollbücher verschwunden. Lediglich das Standesbuch von 1877 ist erhalten geblieben.

Fahnenweihe 1927

Fahnenweihe 1927


Schauübung 1927

Schauübung 1927

Alois Kurz 

Feuerwehr-
kommandant von 1942 - 1948

Schwieriger Neubeginn

Am 12. August 1946 wurden 15 neue Wehrmänner, durchwegs 20jährige, in die Feuerwehr aufgenommen. So konnte man bei der Mitgliederversammlung vom 8. Dezember 1946 wieder 28 aktive Mitglieder zählen. Bei dieser Hauptversammlung wählte man zum Hauptmann Alois Kurz, zum Stellvertreter Josef Fuhrmann, zum Schriftführer Leopold Fischer, zum Kassier Michael Prinz und zum Protokollfertiger Leopold Amon.

Am 1. Februar 1947 wurde der erste Feuerwehrball nach dem Krieg abgehalten. Der Reingewinn betrug damals 1043,95 Schilling. Seither wurde ohne Unterbrechung jedes Jahr der Feuerwehrball abgehalten, und der so zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt im Leben von Stetten geworden ist.

Alois Kurz schied 1948 als Kommandant der FF Stetten aus um eine Betriebsfeuerwehr im Umspannwerk aufzubauen. Zum Hauptmann wurde am 23. März Josef Arthaber gewählt.
 Ein neue Motorspritze konnte mit der RW 80 vom Ortspfarrer Dr. Joh. Schneider geweiht werden. Als Patinnen fungierten Rosalia Zehetner und Maria Weiskirchner.

Wasserreservoir, Schlauchturm und Handsirene

Die Errichtung eines Wasserreservoirs mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Litern wurde am 15. Juli 1950 unter Bürgermeister Chalupecky vom Gemeinderat beschlossen.
 Als Standort wurde Haus Nummer 90 (heute Hauptstrasse 43) einstimmig festgelegt. Auch ein neuer Schlauchturm wurde erbaut. Die Kosten teilten sich Gemeinde und Feuerwehr.

Am 03.05.1951 war die Glockenweihe. Während des Krieges wurden die Glocken des Kirchturmes abmontiert. Unter Mithilfe der Feuerwehr wurde sie empor gezogen.

Hauptmann Josef Arthaber wurde mit Ende des Jahres 1952 in die Reserve überstellt. Übrigens wurde er 1997 für seine 70jährige Mitgliedschaft geehrt. Am 14. Dezember wurde Eduard Keller zum neuen Hauptmann und Josef Steindl zu seinem 
Stellvertreter gewählt

Eine Handsirene wurde 1953 von der Gemeinde für die 
Feuerwehr gekauft. 

Seit 4. Mai 1954 wird wieder eine Messe für die verstorbenen Kameraden zu "Floriani" gelesen. Ebenfalls wurde begonnen, Gespräche mit der Gemeinde über die Instandsetzung bzw. den Neubau des Zeughauses zu führen.

TSW, Sirene, Schlammpumpe,...
 
Feuerwehrhauptmann Eduard Keller, der schon seit längerer Zeit kränklich war, verstarb 1960. Stellvertreter Josef Steindl, der großen Wert auf fachgemäße Ausbildung und Teilnahme an Feuerwehrwettkämpfen legte, wurde am 18. Dezember zum neuen Hauptmann gewählt. Der neue Tragkraftspritzenwagen mit einer Automatic 75-VW wurde am 8. Mai von Ortspfarrer Hw. GR. Robert Stosiek geweiht. 

Eine elektrische Sirene, welche auf das Dach des Milchkasinos montiert wurde, löste 1961 die alte Handsirene ab. Die Gemeinde beschloss am 21. Oktober neue Uniformen für die aktiven Mitglieder zu kaufen. 

Eine Schlammpumpe, ein Lichtscheinwerfer und ein Aggregat wurden 1964 angeschafft. Der Grund der Anschaffung waren die Auspumparbeiten nach schweren Gewittern und dem Hochwasser im Juli 1962. 

Am 27. April 1969 fand die Weihe der renovierten Feuerwehrfahne statt.

Feuerwehrball Balleinladung

Josef Arthaber Feuerwehrkommandant von 1948 - 1953

Segnung der neuen Motorspritze 

 Der neue Schlauchturm

Eduard Keller 

Feuerwehr-kommandant von 1953 - 1960

Josef Steindl 

Feuerwehr-kommandant von 1960 - 1971

Segnung des neuen Tragkraftspritzenwagens 

Das erste Auto und die 100-Jahrfeier


Leopold Bauer wurde am 3. Jänner 1971 unter dem Vorsitz von Bürgermeister Rudolf Eisler zum Brandinspektor gewählt. Auch konnten fünf neue Mitglieder angelobt werden.

Im Dezember 1974 versprach Bürgermeister Eisler bis zur 100-Jahr-Feier im Jahr 1977 ein neues Feuerwehrhaus und ein Kraftfahrzeug.

Am 25. Juni 1975 - also 21 Jahre nach Beginn der Gespräche! - "übergibt der Gemeinderat durch einstimmigen Beschluss Herrn Bürgermeister Eisler die Ermächtigung, mit dem 
FF-Kommando die Verhandlung über den Bau eines Zeughauses zu führen."

Am 16. Februar 1977 wurde der Kaufvertrag für das neue Fahrzeug sowie für drei schwere Atemschutzgeräte unterzeichnet. Das Jubiläumsjahr wurde mit dem 100jährigen Gründungsfest am 4. Mai 1977 und  mit einem Festgottesdienst begonnen.

 Im Juni waren die Abschnittsbewerbe in Stetten.
 Dabei konnte ein noch nie da gewesener Erfolg verbucht werden.

 Bronze Klasse A
1. Rang - Stetten 1
 2. Rang - Stetten 2 
 
Silber Klasse A
1. Rang - Stetten 1
 2. Rang - Stetten 2
 
 Bronze Klasse A
1. Rang - Stetten 1

Am Sonntag konnte im Zuge der Siegerehrung auch unser neues Kleinlöschfahrzeug gesegnet werden. 

P. Dr. Josef Levit wurde vom Landesfeuerwehrverband 1978 der Titel "Feuerwehrkurat" verliehen.

Bei den Landesleistungsbewerben 1979 in Stockerau war erstmals eine ausländische Gruppe - aus Maasmechelen, Belgien - in Stetten zu Gast.

Ein neues Feuerwehrhaus

Für den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses wurde 1980 ein Feuerwehr-Volksfest abgehalten.

Im Jahr 1981 kam es zu einem Wechsel an der Spitze der Feuerwehr. Anstelle von Leopold Bauer, welcher 10 Jahre an der Spitze unserer Wehr stand, übernahm Johann Zehetner das Kommando. Zum Kommandanten-stellvertreter wurde Josef Liebhart gewählt, Leopold Weber wurde zum Leiter des Verwaltungsdienstes bestellt.

1982 wurde erstmals eine schriftliche Anfrage wegen eines neuen Feuerwehrhauses an die Gemeinde gerichtet. Es sollten noch viele Gespräche und Verhandlungen folgen.

Am 28. Mai 1983 nahmen Feuerwehrmänner und "Feuerwehrfrauen" am ersten Florianimarsch von Mitterbach nach Mariazell teil.
 Zur Information und besseren Verbindung zwischen der Feuerwehr und der Bevölkerung von Stetten wurde im Dezember 1983 der "Stett'ner Florian" ins Leben gerufen. Bis zum heutigen Tag erscheint diese seit Dezember 1988 "brand aktuell" genannte Information drei bis vier mal im Jahr.

Der Standort für das neue Feuerwehrhaus wurde bekannt gegeben. Es handelt sich dabei um das Grundstück hinter dem Schul-Sportplatz.
 
Der Spatenstich erfolgte am 15. September 1985 in Anwesenheit zahl-reicher Ehrengäste.

Im Zuge des Jubiläumsjahres "800 Jahre Stetten" wurde 1987 das neue Feuerwehrhaus eingeweiht.

Vom KLF zum heutigen Standard

Am 20.05.1990 ging ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung.
 Ein neues Tanklöschfahrzeug konnte von Dr. Josef Levit eingeweiht werden.

Kommandant Johann Zehetner gab seinen Rücktritt bekannt. Bei den Neuwahlen 1991 wurde Josef Liebhart als Kommandant, Franz Ebner als Kommandantstellvertreter gewählt. Leopold Fuhrmann wurde zum Verwalter bestellt.

Die Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze wurde 1992 notwendig, da unsere alte irreparable Schäden aufwies.

Der Anschluss an die Bezirksalarmierung erfolgte 1993. Von nun an konnte die Feuerwehr Stetten über die Notrufnummer 122 alarmiert werden. Ebenso wurden 20 Pager angeschafft.

Im Jänner 1995 wurde begonnen, mit der Gemeinde den Ankauf eines neuen Fahrzeuges zu überlegen, da mit 1997 unser Kleinlöschfahrzeug nicht mehr der Mindestausrüstungsanforderung entspricht.

Wegen der steigenden Zahl Technischer Einsätze wurde 1997 eine neue Abschleppachse erworben. Am 22. Mai fanden zum 120-Jahr-Jubiläum die Abschnittswettkämpfe wieder in Stetten statt.

Im Jahr 1998 konnte unser neues Löschfahrzeug, das unser Kleinlösch-fahrzeug nach über 20 Jahren Dienst ablöste, von FKur Dr. Josef Levit gesegnet werden.

Leopold Bauer Feuerwehrkommandant von 1971 bis 1981

Segnung des neuen Kleinlöschfahrzeuges

Feuerwehrhaus

Segnung des neuen Löschfahrzeuges

Das neue Jahrtausend

Beim 50. NÖ Landesleistungsbewerb 2000 in Hollabrunn konnten wir drei Bewerbsgruppen stellen. Zwei Gruppen errangen das Jubiläumsabzeichen in Silber und eine Gruppe in Bronze.

Oberbrandinspektor Josef Liebhart wurde im März 2001 bei den Wahlen des Bezirkes Korneuburg zum Abschnittskommandanten des Abschnittes Korneuburg gewählt.

Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2002 war die Ausstellung "125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stetten". Eröffnet zu Floriani war die Ausstellung mehrere Wochen geöffnet und wir durften zahlreiche interessierte Besucher begrüßen. Das Jahr 2002 erlangte auch traurige Berühmtheit als das Jahr der Hochwasser-Katastrophen.
 War unsere Hilfe beim ersten Donauhochwasser im März noch nicht nötig, mussten wir dann aber bereits im Juni nach einem heftigen Gewitter zu einem Einsatz nach Korneuburg.
 Nach den Gewittern im Waldviertel Anfang August fuhren wir als Mitglied der 9. KHD-Bereitschaft (Katastrophen-Hilfs-Dienst) am 8. August nach Plank am Kamp, wo wir über 20 Stunden im Einsatz standen. Unser zweiter Einsatz in diesem Gebiet war dann am 11. August in Jettersdorf bei Grafenwörth, wo wir wieder überflutete Keller auspumpen mussten. Zu einem dritten überörtlichen Einsatz kam es wegen der mittlerweile wieder einsetzenden Regenfälle nicht mehr, da jetzt auch unser Bezirk gefährdet war und wir hier die örtlichen Feuerwehren unterstützen mussten. Insgesamt fuhren bei der Hochwasserkatastrophe 8 Einsätze mit 521 Gesamt Einsatzstunden.

Hochwassereinsatz
 Plank am Kamp

Hochwassereinsatz
 Plank am Kamp

Hochwassereinsatz
 Plank am Kamp

Hochwasser-einsatz Jettsdorf

Hochwasser-einsatz Jettsdorf

Hochwasser-einsatz Jettsdorf